Tiefere Bedeutung liegt in den Märchen meiner Kinderjahre
als in der Wahrheit, die das Leben lehrt!(Friedrich Schiller)
Märchen machen Unsagbares sagbar.
Märchen erklären, was sich eigentlich nicht erklären lässt.
Märchen erzählen nicht von der heilen, aber von der heilbaren Welt.
Märchen erzählen von Gott, ohne von Gott zu sprechen.
Märchen sprechen zur Seele – im Märchen überrascht die Seele den Verstand.
Märchen sind Medizin für die Seele.
Erzähl mir doch ein Märchen! In der Begegnung mit dem Märchen kommt das Kind in Kontakt mit seinen Seelenkräften. Es prägt sich ihm ein, dass man am Ende doch zu Lösungen und zur Erlösung gelangen kann, auch wenn man zunächst Umwege machen und durch Schwierigkeiten hindurch muss. Selbstwahrnehmung und der Umgang mit Gefühlen kann sich mit Hilfe der inneren Bilder, angesprochen in der Märchenerzählung, entwickeln. Mit Lebendigkeit erzählt, einbezogen in den Verlauf, erfährt das Kind sich wichtig und nicht allein gelassen mit seinen Empfindungen.
Lustig, ermutigend, besinnlich, fröhlich ...
Es gibt wohl auch Märchen, die für Kinder geeignet sind, aber gewiss keines, das nicht wertvoll für Erwachsene ist, denn Märchen sind Spiegel unserer Erfahrungen, unserer Wünsche, Ängste und Hoffnungen.
Märchen sind Gemeingut der Menschheit, sie rühren an unsere Seele. Es bleibt immer etwas Geheimnisvolles da, und das ist wohl gerade das Reizvolle und auch Wertvolle am Märchen. Die Zuhörer nehmen aus dem Erzählten etwas mit, das weiter wirkt.
Weisheiten des Lebens in Märchen erzählt ...
Märchen sind Erinnerungen, sie skizzieren immer auch Lebenswege. Sie weisen auf das Vergangene, das Zukünftige und das Immer-Wiederkehrende hin. So haben Märchen eine wohltuende, befreiende Wirkung. Das sich häufig ergebende Gespräch im Anschluss an das Erzählen führt in das gemeinschaftliche und in das individuelle Empfinden hinein.
Lebenswege im Märchen erkunden ...
Märchen können als Kommunikationshilfe eingesetzt werden, um die Welt dementiell erkrankter Menschen verstehbarer zu machen. Märchen sind in ihrer Kürze und in ihrem einfachen Aufbau überschaubar. Sie wecken Erinnerungen, erzählen vom Leben und von den Erfahrungen auf längst gegangenen Wegen. So regen sie zum Erzählen an und sind damit besonders geeignet, emotionale, soziale und sprachliche Fähigkeiten der Betroffenen länger zu erhalten. Der Einsatz der Märchen orientiert sich an den Ressourcen der Menschen: Kompetenzen werden erinnert, soziales Miteinander wird gefördert. Märchenerzählen mit dementiell erkrankten Menschen bedeutet: prozesshaftes Arbeiten. Nicht das Märchen selber in seinem festgeschriebenen Ablauf steht im Mittelpunkt, sondern der Zuhörer mit seinen Erinnerungen, Gefühlen, Möglichkeiten und Kompetenzen. Es wird ein Raum geschaffen, in dem Erinnerungen mitgeteilt und Gefühle geäußert werden können. Dieses Erzählen kann entlasten, auch oder gerade dann, wenn Traurigkeit beim Namen genannt wird. Die Erfahrung, angenommen und verstanden zu werden trotz eines Gefühls der Unvollkommenheit und Unvollständigkeit, wirkt beruhigend und stärkend. Märchenarbeit kann somit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Demenz leisten.
Um ein individuell angemessenes Eingehen auf die Zuhörer gewährleisten zu können, sollte die Gruppengröße nicht über 5 – 6 hinausgehen.
Der regelmäßige Einsatz von Märchen vermittelt durch eine ritualisierte Hinführung zum Hören und Erzählen Sicherheit; das sich Einlassen auf das (Zu-)hören wird erleichert, aufkommende Gefühle durch erinnerte Lebensereignisse erhalten Raum und Zeit.
Eine sehr kompetente Lehrerin auf meinem Weg war Frau Irmgard Wessendorf, welche maßgeblich an einem Forschungsprojekt der Fachhochschule Köln über Wirkung der Märchentherapie bei Menschen mit Demenz beteiligt war.
Mit Märchen verborgene Schätze entdecken ...
Das Märchen kann dazu beitragen, das ganzheitliche Welterleben nachvollziehbarer zu machen. Gerade solchen Menschen, die ein ausgeprägtes Gefühlsleben besitzen, können die leicht verständlichen Märchen mit ihrer reichen Bildersprache Anregungen für Entwicklungsprozesse geben. Durch die jahrelange Erfahrung in der Arbeit mit Menschen, die geistig, psychisch und schwer-mehrfach behindert, ich möchte lieber sagen, die ganz speziell begabt sind, entwickelte sich das mit einer Vielzahl von Sinnesanregungen belebte Erzählen von Märchen. Wir verlassen das textgetreue Erzählen und greifen Erfahrungen spontan auf, weben und flechten neue Garne in die Geschichte ein, ohne die eigentliche Aussage der Märchen und deren Fortlauf wesentlich zu verändern. Das Gewebe bleibt fest und tragfähig. Sehr lebendig gehen die Zuhörer in die einzelnen Szenen der Märchenerzählung mit. Angebote zur kreativen Umsetzung runden das Märchenerleben ab.
Mit allen Sinnen die ganze Welt wahrnehmen und doch bei sich sein ...
Bereichern Sie Jubiläen, Geburtstage, Festtage ... mit dem Zauber alter Märchen. Ich komme gerne zu Ihnen.
Für Ihre individuellen Bedürfnisse arbeite ich gerne maßgeschneiderte Angebote mit Märchen und Klangschalen aus. Bitte kontaktieren Sie mich.